Duft und Geschmack nach Veilchen

Die verschiedenen Lilien-Arten, ursprünglich aus Kleinasien, jedoch auch in Europa in hügeligen Regionen gut akklimatisiert, werden sowohl zu Lebensmittel-, Zier- als auch medizinischen Zwecken weitläufig kultiviert und unterschiedslos "Iris" genannt.

In der antiken Medizin wurde die Wurzel der Iris als Abführmittel verwendet, in jüngerer Zeit jedoch wurde aus dem Rhizom eine Substanz namens Irone extrahiert.
Es ist ein ätherisches Öl mit einem charakteristischen Duft von Veilchen, das als Geschmacksverstärker in vielen pharmazeutischen Zubereitungen Anwendung fand, insbesondere in Zahnpasten. Bei älteren Apotheken wurden ebenso die sogenannten „Erbsen von Paris" zubereitet, Rhizom-Kugeln in eine blasenziehende Substanz getränkt, welche für die Wundheilung eingesetzt wurden, indem die Kugeln die Wunden offen hielten, sodass sie sich reinigten.

Das durch Destillation erhaltene ätherische Öl gibt ebenso die „Butter von Ireos" frei, welches in der Lebensmittelindustrie für die Herstellung von Aromen stark gefragt ist.
Erwähnenswert ist ebenso, dass die Iris weitreichend als Geschmacksverstärker in Wein und Spirituosen für seinen charakteristischen Veilchen-Duft verwendet wird. In einem mit Iris aromatisierten Grappa können wir den gleichen zarten Duft vorfinden.

- 2 Stück der Iris-Wurzel ohne Rinde
- 1 Liter Grappa
- etwas Rohrzucker

Zwei Wurzelstücke ohne Rinde an der Sonne trocknen lassen bis sie eine gelbe, elfenbeinfarbene Färbung annehmen und anschließend in einem Liter Grappa für etwa drei Monate mit ein wenig Rohrzucker in der Sonne stehen lass.
Vor einer zweimonatigen Reifung wird das Gemisch filtriert.
Das Destillat wird von den Wurzelstücken eine hellgelbe Farbe und einen Duft und Geschmack nach Veilchen annehmen.