Als sich im 16. Jahrhundert die Geißel der Pest ausbreitete, begannen die Ärzte, starke alkoholische Getränke zu verschreiben, die den Kranken ein vorübergehendes Gefühl des Wohlbefindens vermittelten. Mit der Höhe der Dosen hätte ein Toter zu neuem Leben erweckt werden können, wobei sie Erwachsenen und Kindern gleichermaßen verabreicht wurden.
"Das perfekte Wasser zur Heilung bei Pest und Würmern. Einem Mann gibt man ein Viertel, einem Halbwüchsigen ein halbes Viertel, einem Kind ein Achtel. Nimm einen halben Krug Schnaps, in den du die nachstehenden Dinge gibst: Enzian, Tormentill, Diptam, Silberdistel jeweils eine halbe Unze, gekochten und abgeschäumten Honig nach Ermessen, und verabreiche dies".
Rezept aus den "Experimenten" von Caterina de' Medici.
"Nehmt ein Seidel und füllt es zu einem Drittel mit feinem Theriak, zu einem Drittel mit Schnaps und zu einem Drittel mit dem Wasser eines jungfräulichen und gesunden Kindes, vermischt dies und gebt dem Kranken an drei Morgen jeweils ein Seidel davon auf nüchternen Magen zu trinken. Und so wurde es im Jahr 1504 in der ehrwürdigen Stadt Venedig von Mattio Calegaro ausprobiert, der in Santa Sofia wohnte und es an sich selbst und an seiner Frau versuchte."