Die Grappas von Friaul-Julisch Venetien zwischen Tradition und Moderne

Friaul-Julisch Venetien ist ein Land mit reichem kulturellen und önologischen Erbe. Die Destillation ist eine jahrhundertealte Tradition, die tief in den Menschen von Friaul verwurzelt ist.
 
Die Geschichte der Destillation in Friaul

Nach der Herrschaft der Republik Venedig über Friaul, beginnend schrittweise ab dem 15. Jahrhundert, erlebte der Handel mit Branntwein neue Entwicklungen, dank auch der Arbeit des Arztes aus Padua, Michele Savonarola (1384-1462), einem Innovator und Gelehrten der Destillation. Die Gründung der Zunft der Aquavit-Hersteller in Venedig im Jahr 1601 hatte auch Einfluss auf die friulanischen Gebiete.

Emilio Comboni und die Destillationsrevolution

Ende des 19. Jahrhunderts revolutionierte Emilio Comboni das Destillationsverfahren mit seiner dampfbetriebenen Korb-Destille. Dieses Destillationsgerät, das heute noch in vielen Brennereien verwendet wird, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg durch kontinuierliche Systeme ergänzt.
Die Produktion diversifizierte sich somit zwischen denen, die große Mengen destillieren, und denen, die immer noch den handwerklichen und kleinskaligen Weg verfolgen.

Friulanische Rebsorten: Schätze aus weißen und roten Beeren

In Friaul werden viele weiße Rebsorten angebaut, wie Friulano, Istrische Malvasia, Ribolla Gialla, Riesling, Sauvignon, Chardonnay und Pinot Bianco. Unter den roten Rebsorten finden wir Franconia, Refosco dal Peduncolo Rosso, Pignolo, Cabernet, Merlot und Pinot Nero.

Die "Sgnape Furlane"
 
Die Grappa von Friaul-Julisch Venetien, auch unter dem dialektalen Begriff "Sgnape" bekannt, ist sehr vielfältig und bietet einerseits einen Stil, der noch mit der Trockenheit des Destillats verbunden ist, bei dem man den starken Geschmack wahrnehmen möchte; andererseits drücken weichere und fruchtigere Grappas Eleganz und florale Noten aus und finden so die Gunst vieler Verkoster.
Friuli VG