Wein, Sekt und Holundergrappa

Roter Holunder

Pflanze:

Roter Holunder

Pflanzenteil:

beere

Eigenschaften der Pflanze:

antireumatiche, harntreibend, lindernd bei blähungen, entschlackend, abführend, erfrischend, schweißtreibend, anregend für die Milchproduktion, abführmittel, lindernd, antitranspirant, antineuralgisch, pektoral

Beschreibung:

Es scheint, dass der Holunder bei der griechischen Bevölkerung weithin bekannt war, die laut Plinius das Holz der Pflanze ohne Mark verwendeten, um eines der Flöte ähnlichen Musikinstruments namens "Sambyké" zu bauen.
Bekannt waren auch die Heilkräfte des Holunders, die nach Galen, Plinius und ebenso den arabischen Ärzten, in der Lage waren, Nervenkrankheiten und Kopfschmerzen zu heilen, den Blutfluss (einschließlich jener der Nase) zu stimulieren und alle Verbrennungsverletzungen zu lindern.

Die dem Holunder am häufigsten zugeschriebene Wirkung ist die schweißtreibende der Blüten, die leicht antineuralgische sowie schwach abführende Wirkung der Früchte.
Die letzte Eigenschaft wird stark in den Volkstraditionen angewandt, wo man immer einen, als Roob bekannten, Extrakt aus stark abführendem Holunder zubereitete; eine solche Verwendung wird auch von Albertus Magnus in seinem berühmten Werk „De Virtutibus Herbarum" empfohlen.

 

Zutaten:

Hausgemachter Sekt:
- 7 Liter Wasser
- 1 Glas Weißweinessig
- 1 in Stücke geschnittene Zitrone
- 16 Trauben Holunderblüten
- 750 g Zucker

Grappa:
- 2 Handvoll gute gereifte Holunderbeeren
- 1 Liter Grappa

Zubereitung:

Die Pflanze hat jedoch auch viele häusliche Verwendungszwecke: einer davon ist der so genannte hausgemachte Sekt. Dafür werden 7 Liter Wasser und ein Glas Weißweinessig in eine Emailleschüssel gegossen sowie eine in Stücke geschnittene Zitrone, 16 Trauben Holunderblüten
und 750 g Zucker hinzugefügt. Das Ganze gelegentlich miteinander vermischen, nach einem Tag wird es als Sekt in Flaschen abgefüllt und nach einer Reifung von einem Monat gegessen.
Eine Zubereitung, die ebenso von Castore Durante bereits vor mehr als drei Jahrhunderten „vorgeschlagen" wurde: „...die getrockneten Holunderblüten in einen Beutel geben und in ein Fass einlegen, wenn der Most kocht. Jeden Abend den Beutel etwas quetschen, sodass dem Wein das Aroma und der Geschmack des Muskatellers verliehen wird."

Die Beeren hingegen dienen, neben der Herstellung rustikalen "Weins" (der aus einer schwachen alkoholischen Gärung der Zucker resultiert), natürlich ebenso dem Aromatisieren von Grappa.

Es gibt zwei Holunderarten, die häufig für Grappa verwendet werden: der Schwarze und der Rote.
Der Schwarze Holunder verleiht dem Grappa eine intensiv schwarz-violette Farbe und einen zuerst süßen und danach bitteren Geschmack. Der Rote Holunder, seltener vertreten, da typisch für das Berggebiet, verleiht dem Grappa eine rosa Farbe und ein Aroma, das vage an Nougat mit Mandeln erinnert.

Für beide Grappas braucht man zwei Handvoll reifer Beeren, die für etwa drei Monate in einem Liter Grappa eingelegt werden. Während der ersten drei Wochen der „Mazeration" muss der Grappa in der Sonne lagern und häufig bewegt werden. Nach drei Monaten kann er gefiltert werden und muss anschließend für weitere vier Monate reifen.