Die wundersame Zitronenmelisse

"Es ist eine äußerst gewöhnliche und gut duftende Pflanze, da sie den Duft des Zitronatbaums atmet", sagte Castore Durante von der Zitronenmelisse. In der Tat ist es eine sehr verbreitete Pflanze, die in ihrer Erscheinung zwar an viele andere Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler erinnert, sich jedoch wesentlich von diesen im Duft seiner Blätter (wenn zerkleinert) unterscheidet.

Es war vor allem dieses wohlriechende und eindringende ätherische Öl der Blätter, das die antiken Ärzte und vor allem die arabischen Alchimisten faszinierte, welche von der Melisse "Essenzen" mit außergewöhnlichen und wunderbaren Heilkräften zubereiteten.
"Conferre debilitati cordis", sagte Mesue, "erheitert die Geister und vertreibt Melancholie", sagte Avicena, während andere Autoren nicht verabsäumten, sie als "Wunder-Heilmittel" zu propagieren, die Zähne, Nägel, Haare nachwachsen ließen und den ganzen Körper verjüngen sollte.

Die tatsächlichen verdauungsfördernden und krampflösenden Eigenschaften der Pflanze wurden im 18. Jahrhundert populär gemacht; dies bestätigt die Tatsache, dass eine der ältesten Melissen-Präperate "alcholatum Melissae compositum", von den "Unbeschuhten Karmeliten" von Venedig zubereitet, auch heute noch ein beliebtes universelles Allheilmittel ist.

- 1 Liter Grappa
- einige Melissenblätter

Einige Melissenblätter in einem Liter Grappa ergeben einen Likör mit einer moosgrünen Farbe und einem sauren Geschmack, der wie im Duft an Zitrone erinnert.
Die Blätter werden im Frühsommer geerntet, weil diese kurz vor der Blüte reich an ätherischen Ölen sind. Die frisch geernteten Blätter in Grappa einlegen und für einen Monat in der Sonne stehen lassen.