Die süße Wurzel

Bereits der Name der Lakritze (Glycyrrhiza = Süßhölzer) macht deutlich, dass diese Pflanze seit jeher zur Verbesserung des Geschmacks geschätzt wurde.

Bereits im alten Ägypten und im alten Indien wurde sie für diesen Zweck eingesetzt, aber nicht nur: Theophrastus preist sie in seiner Naturgeschichte der Gewächse (Kap. XIII des Buchs IX, wie Mattioli berichtet) als Wundermedizin.
"Die Wurzel frisch gekaut", meint er "stillt nicht nur den Durst, sondern verzögert auch den Hunger und bewahrt die Kräfte für mehrere Tage";
Vielleicht ging aus diesem Grund die Lakritze als "Wurzel von Syrien" in die Geschichte ein. Wie Theophrastus berichtete, lebten die Völker von Syrien oft zehn oder zwölf Tage ohne Nahrung und kauten bzw. saugten bloß an dieser Wurzel.

Die obige und nachfolgende Bestätigung durch herausragende Persönlichkeiten der Medizin (wie Hippokrates, Galenos und Dioskurides), ließen das Ansehen dieser Pflanze wachsen, so sehr, dass die spontan wachsende Pflanze nicht mehr ausreichte und sie intensiv angebaut werden musste.
Die ersten wichtigen Nutzpflanzen wurden im zehnten Jahrhundert von den Benediktinern zunächst in Italien und Spanien eingeführt; das Mittelmeergebiet, mit seinem milden Klima im Winter und der Nähe zum Meer, schien und scheint auch heute noch, günstig für die optimale Entwicklung dieser Hülsenfrucht zu sein.
Die Abruzzen, Kalabrien und Sizilien liefern noch immer eine große Menge an Süßholzwurzel, die sowohl in der Pharmazie als auch in der Likörproduktion genutzt wird.

- 1 Liter Grappa
- 50 g Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel verleiht dem Grappa eine intensive gelbe, fast bräunliche Farbe und schmeckt natürlich süß; 50 g Wurzel sollen für drei Monate in einem Liter Grappa eingelegt werden.